(allgemein bildende Schulen, daneben auch DaZ in der Berufsschule)
Förderangebote „Deutsch als Zweitsprache“
In der Schweiz variieren die Modalitäten und Schulmodelle von Kanton zu Kanton. In der Romandie und im Tessin wird DaF Deutsch als Fremdsprache unterrichtet. Die Angaben beziehen sich so auf die Deutschschweiz, vor allem auf Basel und Zürich.
Intensivkurse in kleinen Lerngruppen werden generell SchülerInnen angeboten, die neu in die Schweiz eingewandert sind, um eine möglichst rasche Teilnahme am regulären Klassenunterricht zu erreichen.
Aufbaukurse sind für anderssprachige Lernende bestimmt, die sich in Deutsch zwar zurechtfinden, aber ihre Sprachkompetenzen nicht soweit entwickelt haben, dass sie anspruchsvollen Unterrichtseinheiten ohne Probleme folgen können. Nach dem Besuch von vier Semestern Aufbaukurs sollten die SchülerInnen mindestens die Kompetenzen des Niveaus A2.2 des Europäischen Sprachenportfolios erreicht haben. Bei einer guten allgemeinen Sprachförderung sollten die Jugendlichen danach fähig sein, ihre Kompetenzen bis zum Ende der obligatorischen Schulzeit auf das Niveau B2.2 weiter zu entwickeln.
In den Ostschweizer Kantonen erhalten diejenigen, die für die Kompetenzerweiterung in der Sekundarschule weitere Impulse benötigen, einen Zusatzkurs mit intensivem, selbstständigem Training zu Hause. Die Teilnahme wird vertraglich geregelt. Die Wichtigkeit des Erstspracherwerbs wird betont und die Lehrkräfte weisen Eltern und Lernende auf den HSK-Unterricht (Heimatliche Sprache und Kultur) hin.
Datenbank zum Unterricht in heimatlicher Sprache und Kultur (HSK) in den Kantonen und im Fürstentum Liechtenstein (Schuljahr 2008/2009)
Die Datenbank informiert über:
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Wo und in welchen Sprachen wird HSK-Unterricht für Kinder mit
Migrationshintergrund angeboten? -
Welches sind die rechtlichen Grundlagen?
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Welches sind die Rahmenbed ingungen für den Unterricht?
Daten aus allen Kantonen und dem Fürstentum Liechtenstein, basierend auf einer Umfrage bei den Kontaktstellen für HSK-Unterricht 2008/2009 durch die VPOD.
Ausbildung der Lehrkräfte
An den deutschsprachigen pädagogischen Hochschulen (PH) werden die Modalitäten der Ausbildungslehrgänge je nach PH unterschiedlich gehandhabt, ein Beispiel: An der PH Zürich ist ab Studienbeginn im Herbst 2009 ein stufenspezifisches DaZ-Einführungsmodul obligatorisch. (Siehe Grundlagenwerk zu DaZ sowie Mehrsprachigkeit: Schader, Basil [2004]: Sprachenvielfalt als Chance. Grundlagenwerk für Fachkräfte, die das sprachliche und kulturelle Potenzial mit einbeziehen möchten.)
Weiterbildungen DaZ an Pädagogischen Hochschulen (einige Beispiele)
- Die PH Zürich einen Zertifikatslehrgang (ZLG) «Migration und Schulerfolg» sowie einen ZLG in Deutsch als Zweitsprache DaZ für DaZ-Lehrkräfte aller Stufen und Lehrkräfte an, die in Aufnahmeunterricht und Aufnahmeklassen unterrichten. Der Bereich DaZ entwickelt weiter eine eLearning-Einheit zum Thema «Grammatik des Deutschen als Zweitsprache».
- Die PH Bern bietet 3 Lehrgänge an: „CAS Integrationskompet enz für Schule und Unterricht“; „CAS Beratungskompetenz in integrativen Prozessen“; CAS DaZ“ (15 ECTS). Die Zertifikatslehrgänge schließen mit einem anerkannten Zertifikat (CAS) der PH Bern ab und ermöglichen in Kombination mit andern Zertifikatslehrgängen den Erwerb eines Diplomabschlusses (DAS in Umgang mit Heterogenität, 30 ECTS). Ein Masterabschluss (MAS in Managing Diversity, 60 ECTS) in diesem Themenbereich ist in Abklärung.
- Die PH FHNW (Teil der Fachhochschule Nordwestschweiz) kooperiert eng mit den Universitäten Basel (Forschungs- und Studienzentrum Pädagogik) und Zürich (Zentrum für Demokratie), sowie den PHs im Dreiländereck am Oberrhein. Angebote (u.a.): CAS Interkulturelle Pädagogik und DaZ; CAS Bilingual-immersiver Fachunterricht an Berufsfachschulen.
- An der PH St. Gallen (Ost-Schweiz) wird eine Zusatzqualifikation Deutsch DaZ angeboten.
DaZ-Lern-Module (Vertiefungsangebote für die Berufsschule)
Quartalskurse, in denen ausgewählte wichtige Sprachkompetenzen intensiv trainiert werden u.a.: „Meinen Wortschatz erweitern“; „Techniken des Leseverstehens“, „Texte schreiben“. Kontakt: Claudio Nodari, Institut für Interkulturelle Kommunikation (IIK).
Schulversuche / Schulmodelle
QUIMS Qualität in multikulturellen Schulen: „Das Programm QUIMS bündelt und verstärkt die Massnahmen der Schulentwicklung im Bereich der Sprach- und Chancenförderung. Es hat zum Ziel, für alle Schulkinder einen guten Schulerfolg und Chancengleichheit im Lernen zu erreichen.“ (Markus Truniger, QUIMS-Projektleiter).
Sprachförderung: In der Broschüre "Sprachförderung für eine mehrsprachige Schülerschaft" der EDK-Ost werden diverse Fragen der Sprachförderung mit Blick auf eine mehrsprachige Schülerschaft behandelt, u.a. DaZ. Als Beispiele für Sprachförderung in der Nordwestschweiz sind die frühe (vorschulische) Deutschförderung in Basel oder der im dortigen St. Johanns-Schulhaus integrierte Deutschförderunterricht besonders hervorzuheben (vgl. NW EDK).