Transnationales ExpertInnenforum

Sprache und Migration

Rahmencurriculum für die sprachliche Förderung von Migrantinnen und Migranten

Entstehung des Rahmencurriculums

Die ursprüngliche Fassung des Rahmencurriculum (lokale Kopie) entstand innerhalb des ersten Halbjahres 2009. Zum Autorenteam am Institut für Mehrsprachigkeit der Universität und der Pädagogischen Hochschule Freiburg gehörten Stéphanie Andrey, Bernhard Lindt-Bangerter und Peter Lenz (Leitung).

Am Anfang stand eine Orientierungsphase (vgl. Schritte 1 und 2 unten). Zum einen wurde versucht, eine Bestandesaufnahme der Entwicklungstendenzen und Kompetenzen im Bereich der Sprach­förderung in der Schweiz zu machen. Zu diesem Zweck wurden zahlreiche Dokumente (v. a. Konzeptpapiere) sowohl aus dem deutschsprachigen als auch aus dem französischsprachigen und dem italienischsprachigen Landesteil analysiert sowie Gespräche mit Fachleuten aus allen drei Landesteilen geführt. Zum andern wurden entsprechende Arbeiten aus dem Ausland zur Kenntnis genommen, v. a. solche aus Deutschland, Österreich und Kanada. Auf die Bestandesaufnahme folgte die Aus­arbeitungsphase (vgl. Schritte 3 und 4 unten). Zuerst wurde eine schriftliche „Diskussionsgrund­lage“ mit (provisorischen) Festlegungen, Fragen und Optionen zu zentralen Punkten erstellt. In zwei Workshops mit Mitgliedern der Begleitgruppe des BFM und weiteren Fachpersonen wurden diese Punkte dann diskutiert. Auf der Grundlage der Ergebnisse entstand schliesslich die erste vollständige Fassung des Rahmencurriculums von Juli 2009.

Die Arbeiten lassen sich im Einzelnen den folgenden vier Hauptarbeitsschritten zuordnen:

Schritt 1: Sammlung, Kenntnisnahme und Analyse von

  • relevanten Dokumenten aus der öffentlichen Verwaltung;

  • Studien zu Sprachförderungsaspekten zuhanden von Entscheidungsträgern;

  • zielgruppenspezifischen Rahmencurricula, Lehrplänen, Kurskonzepten;

  • bottom: 0.04cm">Portfoliokonzepten, Portfolios und Erfahrungen mit Portfolios im Migrationsbereich;

  • Prüfungskonzepten und Prüfungen;

  • Fachliteratur zu Curriculumplanung, Sprachentesten im Migrationsbereich und zu migrationsspe­zifischen Themen.

Schritt 2: Interviews mit kantonalen Fachleuten, Autorinnen und Autoren von Konzepten sowie Anbietern zu einer Reihe von Themen, u. a.

  • Verhältnis Sprache und Integration;

  • Heterogenität der Zielgruppe in der Sprachförderung;

  • Ziele der Sprachförderung;

  • Konzepte, Materialien und Inhalte;

  • Unterrichtsmethoden (u. a. auch in der Alphabetisierung);

  • Beurteilung von Lernerfolgen und Sprachkompetenzen;

  • Portfolio-Arbeit und Portfolios in der sprachlichen Förderung von Migrantinnen und Migranten;

  • Erwartungen an die Funktionen eines Rahmencurriculums.

Schritt 3: Zwei Workshops mit Fachleuten aus unterschiedlichen Bereichen der Sprachförderung; Diskussion eines Konzeptpapiers zur Vorbereitung des Rahmencurriculums.

Schritt 4: Redaktion der ersten vollständigen Fassung des Rahmencurriculums.

Konsultation und Überarbeitung

Ab Sommer 2009 wurde die ursprüngliche Fassung des Rahmencurriculums zuerst Fachleuten innerhalb der Bundesverwaltung und anschliessend einem weiteren Kreis von Expertinnen und Experten zur Kenntnis gebracht.

Im Oktober 2009 wurde es zuerst im Rahmen des jährlichen Review-Meetings der schweizerischen Integrationsverantwortlichen und anschliessend an einer Sitzung der Sprachen-Begleitgruppe des BFM präsentiert und diskutiert.

Aus dieser Konsultationsphase gingen zahlreiche mündliche und schriftliche Feedbacks hervor, die bei der Erstellung der definitiven Fassung des Rahmencurriculums im Januar 2010 berücksichtigt wurden.

Publikation und Übersetzung

Das Rahmencurriculum wurde erstmals im Februar 2010 auf Deutsch auf der Website des BFM und des Instituts für Mehrsprachigkeit publiziert. Aufgrund der definitiven Fassung wurden eine französische und eine italienische Übersetzung erstellt. Das Rahmencurriculum wird nicht nur elektronisch, sondern auch als Druckfassung publiziert.

Entwicklungsprojekte

Im Anhang zum Rahmencurriculum sind Projekte skizziert, die Grundlagen und Instrumente für die Umsetzung des Rahmencurriculums schaffen sollen. Dabei handelt es sich um Arbeiten in den folgenden Bereichen:

  • Bestimmung von Lernzielen und  inhalten aufgrund von Bedürfnisanalysen;

  • Nachweis von Kompetenzen und Lernerfahrungen;

  • Illustration von lernzielbezogenen Leistungen und Kompetenzniveaus.

Neu dazugekommen ist ein Projekt, das sich mit der Weiterbildung von Lehrerinnen und Lehrern im Bereich der Sprachförderung befasst.

An diesen Projekten wird seit Anfang 2010 entweder konzeptionell oder bereits inhaltlich gearbeitet. (Die Arbeiten zur Ermittlung der kommunikativen Bedürfnisse von Migrantinnen und Migranten sind bereits seit Februar im Gang.)

Im Februar 2010 fand das erste Treffen der wissenschaftlichen Begleitgruppe statt. Sie umfasst auch ausländische Experten.

Im Juni 2010 treffen sich erstmals Vertreter/innen des BFM, der Autor/innen des Rahmencurriculums sowie die Projektverantwortlichen zu einem Koordinationstreffen.

 

Mit dem Abschluss der Projekte ist Ende 2011 zu rechnen.

 

 

Stand Mai 2010